[english below]
Liebe alle,
uns, dem SchwuZ gegenüber, wurde wichtige Kritik geäußert. Dafür möchten wir uns bedanken.
Wir wissen es sehr zu schätzen, dass Menschen, die bei uns Diskriminierungen oder Ausschlüsse erfahren oder befürchten müssen, ihre Erlebnisse und Eindrücke mitteilen. Erst durch dieses Wissen können wir reflektieren und uns weiterentwickeln und verändern. Ein weiterer Dank gilt der konstruktiven und lösungsorientierten Zusammenarbeit mit dem feministischen Fraue...
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Liebe alle,
uns, dem SchwuZ gegenüber, wurde wichtige Kritik geäußert. Dafür möchten wir uns bedanken.
Wir wissen es sehr zu schätzen, dass Menschen, die bei uns Diskriminierungen oder Ausschlüsse erfahren oder befürchten müssen, ihre Erlebnisse und Eindrücke mitteilen. Erst durch dieses Wissen können wir reflektieren und uns weiterentwickeln und verändern. Ein weiterer Dank gilt der konstruktiven und lösungsorientierten Zusammenarbeit mit dem feministischen Frauenkollektiv und dem ISD e.V., die im Einvernehmen mit der betreffenden Person jene wichtigen Informationen an uns weitergeleitet haben. Ihre Expertise hat uns bei der Einschätzung der Situation entscheidend weitergeholfen.
Die vorgebrachte Kritik beinhaltet, dass sich nicht alle Schwarzen Menschen* und People of Color - besonders Trans*personen of Color und Schwarze Trans*Personen - im SchwuZ willkommen fühlen und sicher sind. Wir - das SchwuZ - stimmen darum der Haltung unserer beiden Kooperations-Partner_innen zu, dass die Veranstaltung am Sonntag nicht wie geplant stattfinden kann und sollte. Denn eine Soli-Party mit diesem Namen muss für alle Schwarzen Menschen* und PoC* gelten, wenn es dem, was Black Lives Matter bedeutet, gerecht werden will. Dieser Titel suggeriert einen Zustand, der im SchwuZ leider gerade nicht Realität ist; auch wenn wir uns das Gegenteil wünschen. Durch die Kritik ermutigt, wollen wir unsere Handlungen und Herangehensweisen weiter überdenken und entwickeln, um somit eine Basis für solidarische Aktionen zu schaffen. Erst wenn das SchwuZ ein sicherer Ort für alle Schwarzen Personen* und PoC*s ist, kann eine Veranstaltung wie Black Lives Matter bei uns stattfinden.
Aus diesem Grund wird die Black Lives Matter Soli-Party im SchwuZ nicht stattfinden. Damit erkennen wir die Zustandskritik als berechtigt an und blicken darüber hinaus hoffnungsvoll in die Zukunft. Es ist uns ein wichtiges und ernsthaftes Anliegen, die fehlende Solidarität zu erlernen. Am Sonntag veranstalten wir stattdessen die Soli-Party 'Learning Solidarity'. Wir werden dabei bleiben und Spenden für die beiden Projekte, die im Rahmen der BLM ausgesucht wurden, zu sammeln und darüber hinaus der Person, welche die Kritik geäußert hat, die Möglichkeit anbieten ein drittes Spendenprojekt vorzuschlagen. Die Party kostet keinen Eintritt. Zusätzlich werden wir Kritik-Boxen aufstellen, so dass die Möglichkeit besteht, direkt Wünsche und Kritiken an uns (anonymisert) zu richten. Wir freuen uns auch über Mails an learningsolidarity@schwuz.de
Wir verstehen aber auch, wenn Personen zum jetzigen Zeitpunkt keine Lust oder kein Vertrauen haben Kritik zu äußern.
Solidarität bedeutet für uns derzeit vor allem, uns selbst zu reflektieren. Wir haben erneut erkannt, wie wichtig es ist Kritik anzuhören, um solidarisch zu sein. Wir sind der Überzeugung, dass der kommende Sonntag ein wichtiges Signal sein kann. Weder eine Absage der kompletten Veranstaltung noch die sture und ignorante Durchführung selbiger kann zur Lösung beitragen.
Kommt und helft uns dabei gemeinsam einen Raum zu schaffen, an dem wir uns alle wohlfühlen können.
Euer SchwuZ.
[english]
Dear all,
We, as SchwuZ, have received important feedback. For that, we’d like to say thank you.
We appreciate that those with us that experience or fear discrimination or exclusion can share their experiences and impressions. Only with this knowledge are we able to reflect and grow and change. We’re also grateful for the constructive and solution-oriented cooperation with the feminist Frauenkollektiv and the ISD e.V., who passed on the important information to us with the permission of the person that was affected. Your expertise played an important role in helping us judge the situation.
The nature of the given feedback is that not all Black people* and People of Color – particularly Trans* people and Black Trans* people – feel welcome at Schwuz and feel safe. We – as SchwuZ – agree with the position of our two cooperation partners that the event on Sunday cannot and should not take place as planned. Because a soli-party with this name must apply to all Black people* and PoC* if it is to do what Black Lives matters stands for justice. This title suggests a situation that unfortunately is not the reality of things at SchwuZ at the moment; even if we wish it were otherwise. Encouraged by the feedback, we want to continue to consider our actions and approaches and grow so that we can use that as a basis for other actions of solidarity. Only when SchwuZ is a safe place for all Black people* and PoC* can we host an event like Black Lives Matter.
For this reason, the Black Lives Matter soli-party will not take place in SchwuZ. As such, we recognize the feedback on the situation as justified and continue to look to the future in a positive way. Learning this missing solidarity is an important and serious matter. On Sunday, we will instead host a ‘Learning Solidarity’ soli-party. We’ll stick with this and the person that gave us the feedback will have the opportunity to suggest a third donation project to give the donations collected for both projects that were selected as part of the BLM. Entrance to the party is free. Additionally, we’ll set up feedback boxes so that everyone will have the opportunity to communicate their needs and feedback (anonymously) to us directly. We look forward to emails at learningsolidarity@schwuz.de. We also understand if people do want to give or may not trust giving feedback at this time.
For us, solidarity above all means reflecting on ourselves right now. We’ve again recognized how important it is to listen to feedback in order to act in solidarity. We’re convinced that next Sunday can convey an important message. Neither completely canceling the event nor stubbornly and ignorantly hosting it all the same will contribute to a solution.
Come and help us to create a space where we can all feel good.
Your SchwuZ.
+ + +
[english below]
Eine Party in Kooperation mit der ISD Bund e.V. Initiative Schwarze Menschen in Deutschland und dem feministischen Frauenkollektiv, das unter dem Motto 'BLM' Veranstaltungen in Deutschland organisiert.
Unterstützer_innen: Berries, Boyola, ButtOns, G day, MINT, Pornceptual, Reclaim The Beats, Sado Maso Disco, Siegessäule & TrashEra u.a.
POP: Gloria Viagra, LCavaliero, Mashyno, mikki_p, Prof. Dr. Cheddar, Martin Möchtegern, Prince William, Didi Disco u.a.
HOUSE: Shingo Suwa, Deepneue b2b Splirit, Yam Bataller b2b Andre Fau, Ena Lind b2b Denise Swan, Mauro Feola b2b Ady Toledano, 2Faro b2b Oliver Olschgo, Projekt Gestalten b2b Markus Soyr u.a.
HIPHOP: dpd, Stitch & Tchuani, Igor Botur & Broke Boys u.a.
Was?
Die international werdende ‚Black Lives Matter‘ Bewegung leistet aktuell wichtige Arbeit: Sie benennt Rassismus gegenüber Schwarzen Menschen als gesamtgesellschaftliches Problem, denn Rassismuserfahrungen und die damit einhergehende vielschichtige Gewalt sind auch in Deutschland allgegenwärtig.
Warum?
Als diverse LGBTQI*-Communities müssen wir Position gegen die anhaltende Gewalt, die Schwarze Menschen hierzulande erfahren, beziehen - Rassismus geht uns alle an! Gemeinsam mit dem feministischen Frauenkollektiv, das unter dem Motto 'BLM' Veranstaltungen in Deutschland organisiert, der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland sowie vielen Unterstützer_innen aus der Berliner Szene wollen wir deshalb
ein Zeichen der Solidarität setzen. Die Soli-Party kostet keinen Eintritt. Wir hoffen aber so viele Spenden wie möglich sammeln zu können, um damit Schwarze Initiativen aktiv zu unterstützen!
DER EINTRITT IST FREI.
Alle Spenden gehen an:
EATO (Each One Teach One)
*http://eoto-archiv.de/eoto-ev/
*https://www.facebook.com/EOTO.eV/?fref=ts
und
We Are Born Free -- Humanity Matters
*https://wearebornfreeberlin.wordpress.com/category/news/
*https://www.facebook.com/We-Are-Born-Free-Humanity-Matters-245396465812227/
und
der Finanzierung der Beerdigung von MC Xuparina und dem ComChor
(siehe dazu unseren Post von heute, 16 Uhr 30)
+ + + Der Booking-Prozess + + +
Wir, die beiden Booker im SchwuZ, sind weiß positioniert. Der Booking-Prozess ist wie folgt verlaufen: Zunächst haben wir Kooperations-Partner_innen angefragt, mit denen wir regelmäßig im SchwuZ zusammenarbeiten und die selbst eine politische Haltung zu dem Thema haben: So zum Bsp. die ButtOns, Reclaim The Beats, Pornceptual, Doing The Most, R4R, Berries etc. Sie alle haben auch bei ihren eigenen Veranstaltungen Diversität im Blick und ihre Line-Ups beinhalten Trans* of Color, weiße und Schwarze sowie viele PoC-Promoter_innen. Auch das SchwuZ bemüht sich stets, Djs jenseits eines weißen, hetero-cis-männlichen Partymainstreams eine Plattform zu bieten, darunter sehr viele Schwarze und PoC-DJs/Künstler_innen, die regelmäßig bei uns spielen.
Unsere Koop-Partner_innen haben dann eigenständig DJs für House- und HipHop-Floor angefragt, wir haben den Pop-Floor kuratiert. Im Vorfeld hatten sich alle beteiligten Parteien geeinigt, dass zu Gunsten der Soli-Veranstaltung alle Künstler_innen umsonst auflegen sollten. In diesem ersten Prozess wurden für alle drei Floors nicht nur, jedoch auch weiße Menschen angefragt - das war uns wichtig, weil das Event symbolisieren soll: Rassismus geht uns alle an und insbesondere privilegierte Leute sind in der Pflicht, gesellschaftliche Veränderungen herbeizuführen.
Während des Prozesses gab es einen stetigen Austausch mit dem feministischen Frauenkollektiv, das unter dem Motto 'BLM' Veranstaltungen in Deutschland organisiert und mit dem wir hier eng kooperieren. Das Feedback war, dass sie es nicht gut finden, wenn Schwarze DJs oder DJs of Color unbezahlt auflegen - eine Kritik, die wir nachvollziehbar und berechtigt fanden. Daraufhin einigten wir uns darauf, bereits gebuchten Künstler_innen die Entscheidung zu überlassen, ob sie dabei sein wollen und für das restliche Booking vermehrt weiße DJs einzuladen. (Selbstverständlich werden bei unseren regulären Formaten alle DJs bezahlt.)
Wir finden beide Positionen nachvollziehbar und berechtigt und haben uns aus oben genannten Gründen nun für diesen Weg entschieden. Wir entschuldigen uns, dass wir diesen Vorgang nicht von Anfang an transparent gemacht haben. Sollten weitere Fragen dazu bestehen, beantworten wir sie Euch gern.
[english]
An event in cooperation with the feminist female collective and the ISD (Initiative Black People in Germany)
What?
The internationalizing 'Black Lives Matter' movement is currently doing very important work: They designate racism against Black people as problem for society as a whole, because experiences with racism and the associated multi-faceted violence is also ubiquitous in Germany.
Why?
As diverse LGBTQI* communities, we must take a stance on the continuing violence that people are experiencing in this country – racism concerns all of us! That's why we want to show the Initiative Black People in Germany and many supporters from the Berliner scene our solidarity together with the feminist female collective, who organizes events in Germany under the motto 'BLM'. Entry to the Soli-Party is free. But we hope to receive as many donations as possible to support Black initiatives in the most active way we can!
ENTRANCE IS FREE.
All donations go directly to:
EATO (Each One Teach One)
*http://eoto-archiv.de/eoto-ev/
*https://www.facebook.com/EOTO.eV/?fref=ts
and
We Are Born Free -- Humanity Matters
*https://wearebornfreeberlin.wordpress.com/category/news/
*https://www.facebook.com/We-Are-Born-Free-Humanity-Matters-245396465812227/